Mein Weg im Pflegeberuf – vom Migranten zum Unternehmer

Virtueller Kaffee-Treff von duesseldorf-aktiv.net und Kausa zum Zweiten im Jahr 2021: rund 25 Teilnehmer schalteten sich ein, informierten sich allgemein rund um die Ausbildung und Bewerbung und in dieser Runde insbesondere über den Pflegebereich. Ein Pflegedienstanbieter aus Düsseldorf mit Migrationsgeschichte schilderte seinen Weg.

Als Minderjähriger und unbegleitet kam der Jugendliche Ali 1999 aus Marokko über Spanien nach Deutschland. Er kam ins Heim und absolvierte die Hauptschule mit Qualifikation. „Ich wollte ursprünglich KFZ-Mechatroniker werden, aber das klappte nicht“. Sein Plan B: Eine Ausbildung zum examinierten Pflegefachmann. Damit nicht genug, nach erfolgreichem Abschluss folgte ein berufsbegleitendes Studium zum Pflegedienstleiter. 2016 gründete der gebürtige Marokkaner einen ambulanten Pflegedienst und wurde so zum erfolgreichen Unternehmer. Sein Motiv: „Ich hatte immer Spaß daran anderen Menschen zu helfen und ich wollte den Menschen was zurückgeben.“ Nun bietet er anderen Menschen mit Migrationsgeschichte die Chance, in diesen Beruf als Praktikant oder Auszubildender einzusteigen. Der Bedarf ist groß und die Verdienstaussichten sind gut. Kurzum, Ali, mittlerweile Deutscher, geht es nach eigenen Worten gut und er hat sich zudem seinen Jugendtraum erfüllt. Er hat sich – neben seinem Hauptberuf – nämlich eine Autowerkstatt gekauft, die er vermietet. So schließt sich der Kreis.

Das ist eine Erfolgsgeschichte, die die Kausa-Experten gerne erzählen lassen. Damit solche Lebenswege wahr werden, bieten sie kostenlos Informationen aus allen Ausbildungsbereichen an. „Wichtig sind für uns Information und Motivation, wir wollen dazu beitragen, dass unsere Klienten ihre Stärken und Schwächen erkennen und so ihre Chancen verbessern“, formuliert ein Kausa-Experte. Dabei werden nicht nur junge Menschen über ihre Möglichkeiten beraten. Die KAUSA-Mitarbeiter haben auch ein Netzwerk mit Arbeitgebern aufgebaut und stehen bei der Suche nach Ausbildungsplätzen den Arbeitgebern und zukünftigen Azubis zur Seite. Und hier der Link: https://www.kausa-duesseldorf.de/

Das duale Ausbildungssystem in Deutschland ist für viele Migranten neu, wenn sie sich beruflich in Düsseldorf orientieren wollen. Daher hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung das KAUSA-Projekt gestartet. KAUSA steht für Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration. Junge Migranten können sich an die Stelle wenden, wenn sie eine Ausbildung machen möchten. Sie werden beraten, welche Fachrichtung sinnvoll ist, wie eine erfolgreiche Bewerbung funktioniert und Gespräche mit Ausbildungsbetrieben werden vermittelt. Da, wo sie nicht weiter wissen, etwa in Asyl- oder Duldungsangelegenheiten, kennen sie zudem Experten, die weiterhelfen.

Der Verein Düsseldorf-aktiv. net steht für Ehrenamt und Willkommenskultur und bietet vielfältige Gelegenheiten für bürgerschaftliches Engagement und Freiwilligenarbeit in Düsseldorf. So betreibt der Verein eine Ehrenamtsbörse, zahlreiche Gesprächskreise für Menschen, die neu nach Düsseldorf gekommen sind und ihr Deutsch verbessern wollen. Zudem bietet der Verein zahlreiche Aktivitäten für Migrantinnen und Migranten und betreibt einen multikulturellen Chor unter dem Namen Chorcolores .

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